đŸš© Interessiert euch die Geschichte um den "GameStop" Börsenskandal?
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❌ Ulli Z.
Und das am Holo-Rememberance-Day.
❌ Ulli Z.
Wilfried B
die gamestop sache könnte grĂ¶ĂŸere kreise ziehen als man das auf den ersten blick denkt
Wenn sie es nicht eingefangen bekommen kann es das Finanzsystem in den Crash fĂŒhren. Was ein 200 Nanometer großes Virus schafft, schaffen 10 Millionen entschlossene und unerschrockene Internetuser, die im Zweifel auf ein paar 1000 Dollar pfeifen, wenn sie es "den Großen" mal so richtig zeigen können, allemal. Wenn man sie nicht abschaltet. Das selektive Abschalten bei Millionen Beteiligten, das ist das einzige was "BigTech" noch nicht ohne gigantische KolateralschĂ€den beherrscht.
Aber bestimmt arbeiten sie schon dran. China als Diktatur ist wieder mal Vorreiter, die sind da schon "ziemlich weit".
Sebastian
❌ Ulli Z.
GameStop ist fĂŒr uns aus folgendem Grund interessant: Es ist eine Analogie. Was ist passiert? Wallstreet-Hedgefunds (die milliardenschweren Heuschrecken, die bestĂ€ndig nach Möglichkeiten fahnden, ihr Geld zu verdoppeln oder zu verdreifachen in dem sie an der Börse spekulieren) haben es auf diverse EinzelhĂ€ndler abgesehen, deren GeschĂ€ft man, weil z.B. etwas old fashion oder in der Covid-Krise unter Druck, Probleme hat, aus dem Markt kicken will. Man möchte sie in die Pleite treiben, in dem die Hedgefunds deren Aktien massenweise leerverkaufen. Man verkauft z.B. eine $GSE-Aktie fĂŒr 5 Dollar die man sich vorher von einer Bank leiht, treibt so den Aktienkurs nach unten, bis das Unternehmen keine Kredite mehr bekommt, und pleitegeht. Dann kauft man die Pleiteaktien fĂŒr ein paar Cent zurĂŒck. Macht bei 70 Millionen Gamestopaktien (5-0,1)=4,9*70 Mio=um die 300 Mio. Gewinn nach Steuern. Das Selbe macht man mit einer strauchelnden Kinokette (AM Cinemas), einem MöbelgeschĂ€ft (Bed, Bath & Beyound) und so weiter, treibt diese LĂ€den, freundlich unterstĂŒtzt von BLM-Looting in den Ruin und hat die Milliarden, wĂ€hrend die AktionĂ€re ihr Geld verloren haben. So zumindest plante man. Aber es kam anders: Über reddit, 4chan usw. haben sich Kleintrader zusammengetan, die in Erfahrung brachten dass die Wallstreet-Heuschrecken nicht nur 70 Mio GameStop-Aktien, die es tatsĂ€chlich gibt, sondern fast 90 Mio. leerverkauft hatten, die Banken hatten also die Aktien "ĂŒberbeliehen", was dann gefĂ€hrlich ist wenn alle AktionĂ€re ihre Aktien zurĂŒckfordern. Man hat also mehr leerverkauft als es ĂŒberhaupt Aktien gibt, um noch mehr Millionen mit der geplanten Pleite von GameStop (kurz $GSE) zu schaufeln. Sehr gierig, aber normalerweise klappt selbst das. Nicht aber, wenn Gamer und Kleinanleger zusammenhalten, und einfach alle GameStop-Aktien am Markt kaufen, und sie nicht mehr hergeben. Dann sinkt der Kurs nicht auf 10 Cent, sonder steigt Richtung "unendlich", theoretisch nĂ€mlich so hoch bis der letzte LeerverkĂ€ufer pleite ist. Denn die Hedgefunds mĂŒssen ja, wenn ihre Rechnung nicht aufgeht und z.B. die Aktie von 5 auf 10, auf 20, 50, 100 und dann 500 steigt, den Banken gegenĂŒber jeweis die 5, 10, 30, 50 und dann 400 Dollar Differenz nachzahlen. Bei 90 Millionen Aktienleerpositionen sind das -zig Milliarden Dollar, die sie binnen sehr kurzer Frist (teilweise wenigen Stunden) per BlitzĂŒberweisung oder der VerpfĂ€ndung von anderen Sicherheiten (Immobilien, Aktien, Gold usw.) auftreiben mĂŒssen. Die schlauen KleinaktionĂ€re, die sich ĂŒber reddit und 4chan koordinierten, konnten also mit Aktien eines kleinen GebrauchtcomputerhĂ€ndlers die MĂ€chtigen der Wallstreet, die sich verzockt hatten, in Angst und Schrecken versetzen, und in reale Milliardenverluste treiben. Die erste Heuschrecke (Melvin Capital) mußte vorgestern bei 3 Milliarden Verlust hinschmeißen, also 10 Mio. Aktien, die sie zwischen 5 und 40 verkauft hatten, zu 300 zurĂŒckkaufen, um nicht pleitezugehen. Und jetzt kommt die Analogie zur IB: in dem Moment, in dem der Erfolg der "Kleinen" zur Gefahr der PlĂ€ne und Absichten der "Großen" wird, also weltweit alles universell in multinationalen Konzernen zu poolen, so dass am Schluss nur noch Oligopole wie amazon, Google oder Facebook ĂŒbrig sind, und die Nationalstaaten verschwinden, geht es den "Kleinen" an den Kragen. Wer die Konzentration des Eigentums in den HĂ€nden von ganz wenigen, die dann die Welt beherrschen können stört, wird abgeschaltet. Sie drĂŒcken einfach auf einen Knopf, und schalten die "Kleinen" aus. Denn genau so geschah es: den KleinkĂ€ufern der Aktie wurde gestern verboten, weitere Aktien zu kaufen. Man hat die Kaufmöglichkeit einfach von den großen Platformen, z.B. "RobinHood" genommen, weil man natĂŒrlich Angst hatte, dass wenn das so weitergeht, die Millionen KleinaktionĂ€re jeweils mit ein paar 1000 Dollar Gewinn, die Wallstreet aber mit 100 oder 300 Milliarden Verlust vom Platz geht, und deren System ins Wanken gerĂ€t. Kaufen dĂŒrfen seit gestern nur noch die Hedgefonds selbst und die Banken, um ihren Allerwertesten zu retten.
Hast du gut erklÀrt.
Aber: Gibt es nicht zu jedem Marktteilnehmer, der auf fallende Kurse wettet ein entsprechendes Pendant, welches die Wette eingeht und auf steigende Kurse wettet?
In dem Fall wetteten die verleihenden Banken auf steigende Kurse, die Hedgefonds auf fallende Kurse.
Jetzt könnte man fragen, weshalb die eine Wettseite moralisch anders beurteilt werden sollte als die andere ?
❌ Ulli Z.
Sebastian
Hast du gut erklÀrt. Aber: Gibt es nicht zu jedem Marktteilnehmer, der auf fallende Kurse wettet ein entsprechendes Pendant, welches die Wette eingeht und auf steigende Kurse wettet? In dem Fall wetteten die verleihenden Banken auf steigende Kurse, die Hedgefonds auf fallende Kurse. Jetzt könnte man fragen, weshalb die eine Wettseite moralisch anders beurteilt werden sollte als die andere ?
Bei GameStop wohl nicht. 43% der Wetten auf fallende Kurse waren ungedeckt, die Heuschrecken haben aus Gier unter Ausnutzung ihrer Marktmacht ĂŒberzogen. Und das ist moralisch höchst verwerflich. Dagegen ist es nicht verwerflich wenn jemand sich ein paar Aktien kauft, weil er dazu gerade mal Lust hat, und dann darauf besteht, diese Aktien auch zu erhalten (da sie immer wertvoller werden), und das mit hohem Nachdruck einfordert, weil er bereits bezahlt hat.

Wenn Du einen GoldmĂŒnze im Versandhandel bestellst und vorab bezahlt hast, dann wirst Du ja auch nicht sagen "ach, egal" wenn die Firma Dir die GoldmĂŒnze nicht liefert, weil deren Wert ĂŒberraschenerweise um 50% gestiegen ist inzwischen.

Wird aber mehr verkauft als ĂŒberhaupt da ist, wird der Kaufvertrag unerfĂŒllbar, wenn die Kurse weiter steigen, und fĂŒhren die ungedeckten Hedgefunds geradewegs in den Ruin.
Denn der Kurs ist dann ja "undefiniert", also er strebt "Unendlich" zu, falls nicht die Firma selbst einlenkt und zu einem sehr hohen, fĂŒr sie Ă€ußerst attraktiven Preis dann selbst neue Aktien herausgibt.
Stell es Dir wie das Kinderspiel "Reise nach Jerusalem" vor, mit dem Unterschied das der, der keine Stuhl mehr bekommt, jeweils alles verliert und sein gesamtes Vermögen den anderen abgeben muß.
Es WIRD am Schluss einen erwischen. Es geht gar nicht anders. Da die Regeln so sind. Wenn man die Regeln nicht Àndert, z.B. (um im Bild zu bleiben) einen Stuhl dazustellt, oder das Spiel vorzeitig beendet.
Bei GameStop sind 43% der 70 Millionen StĂŒhle (Aktien) nicht vorhanden. Es wird also fĂŒr viele Millionen Aktien Verlierer geben, multipliziert mit dem Kurs der aktuell bei 350 liegt, also mehrere Milliarden, die als Schadenersatzanspruch enstehen, und die man den AktienkĂ€ufern auszahlen muss als EntschĂ€digung dafĂŒr, dass man die vertraglich zugesicherten Aktien nicht liefern kann.
So lange die Firma existiert, kann sie zudem zu dem extrem hohen Kurs eine Kapitalerhöhung durchfĂŒhren, in dem sie z.B. 20 Millionen Aktien zu 300 herausgibt an die Hedgefunds, und damit 6 Milliarden einnimmt, fĂŒr die sie dann reale GĂŒter wie Gold, Immobilien, andere Firmen und so weiter kaufen kann, und damit steigt dann auch der reale Wert der Aktien, deren Gegenwert, der "Liquidationswert".

GameStop selbst ist also Gewinner der Situation, und deren AktionÀre. Verlierer sind die Wallstreet-Heuschrecken, die Hedgefunds. Wenn man die Regeln nicht im Nachhinein Àndert, und die MilliardÀre (wieder mal) "rettet".
Sebastian
❌ Ulli Z.
Bei GameStop wohl nicht. 43% der Wetten auf fallende Kurse waren ungedeckt, die Heuschrecken haben aus Gier unter Ausnutzung ihrer Marktmacht ĂŒberzogen. Und das ist moralisch höchst verwerflich. Dagegen ist es nicht verwerflich wenn jemand sich ein paar Aktien kauft, weil er dazu gerade mal Lust hat, und dann darauf besteht, diese Aktien auch zu erhalten (da sie immer wertvoller werden), und das mit hohem Nachdruck einfordert, weil er bereits bezahlt hat. Wenn Du einen GoldmĂŒnze im Versandhandel bestellst und vorab bezahlt hast, dann wirst Du ja auch nicht sagen "ach, egal" wenn die Firma Dir die GoldmĂŒnze nicht liefert, weil deren Wert ĂŒberraschenerweise um 50% gestiegen ist inzwischen. Wird aber mehr verkauft als ĂŒberhaupt da ist, wird der Kaufvertrag unerfĂŒllbar, wenn die Kurse weiter steigen, und fĂŒhren die ungedeckten Hedgefunds geradewegs in den Ruin. Denn der Kurs ist dann ja "undefiniert", also er strebt "Unendlich" zu, falls nicht die Firma selbst einlenkt und zu einem sehr hohen, fĂŒr sie Ă€ußerst attraktiven Preis dann selbst neue Aktien herausgibt. Stell es Dir wie das Kinderspiel "Reise nach Jerusalem" vor, mit dem Unterschied das der, der keine Stuhl mehr bekommt, jeweils alles verliert und sein gesamtes Vermögen den anderen abgeben muß. Es WIRD am Schluss einen erwischen. Es geht gar nicht anders. Da die Regeln so sind. Wenn man die Regeln nicht Ă€ndert, z.B. (um im Bild zu bleiben) einen Stuhl dazustellt, oder das Spiel vorzeitig beendet. Bei GameStop sind 43% der 70 Millionen StĂŒhle (Aktien) nicht vorhanden. Es wird also fĂŒr viele Millionen Aktien Verlierer geben, multipliziert mit dem Kurs der aktuell bei 350 liegt, also mehrere Milliarden, die als Schadenersatzanspruch enstehen, und die man den AktienkĂ€ufern auszahlen muss als EntschĂ€digung dafĂŒr, dass man die vertraglich zugesicherten Aktien nicht liefern kann. So lange die Firma existiert, kann sie zudem zu dem extrem hohen Kurs eine Kapitalerhöhung durchfĂŒhren, in dem sie z.B. 20 Millionen Aktien zu 300 herausgibt an die Hedgefunds, und damit 6 Milliarden einnimmt, fĂŒr die sie dann reale GĂŒter wie Gold, Immobilien, andere Firmen und so weiter kaufen kann, und damit steigt dann auch der reale Wert der Aktien, deren Gegenwert, der "Liquidationswert". GameStop selbst ist also Gewinner der Situation, und deren AktionĂ€re. Verlierer sind die Wallstreet-Heuschrecken, die Hedgefunds. Wenn man die Regeln nicht im Nachhinein Ă€ndert, und die MilliardĂ€re (wieder mal) "rettet".
Ja, das Prinzip ist klar.
Es gibt z.B. auch FinanzgeschĂ€fte, bei denen die Ware/Aktie/Commodity ĂŒberhaupt nicht physisch vorhanden ist. Dabei wird von einer Seite auf fallende Kurse, von der anderen Seite auf steigende Kurse gewettet. Am Ende fließt Geld an denjenigen, der die Wette gewonnen hat. Dabei muss keiner die Ware/Aktie/Commodity je besessen haben. Bei dieser Vertragsart (nennt sich Future) wetten zweibgleichberechtigte Partner aus freien StĂŒcken miteinander. Da ist keiner moralisch besser als der andere.
So wie du es beschreibst, ist aber wohl in diesem Fall ein anderes Finanzinstrument genutzt worden...
Sebastian
Habe gerade noch mal gelesen:
Das Szenario, in welchem du vom Schadenersatzzahlungen schreibst, ist das, welches ich meine. Nur dass eben immer nur der Scahdenersatz gezahlt wird (=Delta zwischen dem im TermingeschĂ€ft vereinbartem Preis und dem Marktpreis). Das, weil keiner der Wettteilnehmer ĂŒberhaupt ein Interesse daran hat, die Aktie/Commodity zu besitzen. Es geht nur um die erwarteten KursausschlĂ€ge.
Nur bei dieser Art des "Spiels" kann mehr Ware/Aktie gehandelt werden als ĂŒberhaupt verfĂŒgbar ist, weil eben nur Geld fließt, die Aktien fasst dabei physisch gar keiner an.
Und bei diesem Spiel ist es eine Wette zwischen gleichberechtigten Wettteilnehmern. Die Wette kann aber Auswirkungen auf die ĂŒbrigen Marktteilnehmer haben...
In dem konkreten Fall hat sich das Spiel so entwickelt, dass die Hedger tief ins Klo gegriffen haben und Gamestop sich sanieren kann.
❌ Ulli Z.
Sebastian
Ja, das Prinzip ist klar. Es gibt z.B. auch FinanzgeschĂ€fte, bei denen die Ware/Aktie/Commodity ĂŒberhaupt nicht physisch vorhanden ist. Dabei wird von einer Seite auf fallende Kurse, von der anderen Seite auf steigende Kurse gewettet. Am Ende fließt Geld an denjenigen, der die Wette gewonnen hat. Dabei muss keiner die Ware/Aktie/Commodity je besessen haben. Bei dieser Vertragsart (nennt sich Future) wetten zweibgleichberechtigte Partner aus freien StĂŒcken miteinander. Da ist keiner moralisch besser als der andere. So wie du es beschreibst, ist aber wohl in diesem Fall ein anderes Finanzinstrument genutzt worden...
Bei AktiengeschĂ€ften an der Börse ist es immer so (da es Aktien ja real gibt, im Gegensatz z.B. zu einem Index, oder einem Bund-Future, das sind "synthetische", mathematisch-statistische Konstrukte), dass diese GeschĂ€fte real zu erfĂŒllen sind. Kauf ich eine Aktie, eine Aktienoption oder einen Aktienfuture, dann muss ich die Aktie, gegen Bezahlung des Betrages und zum vereinbarten Zeitpunkt, auch erhalten, und nicht etwa nur einen Gegenwert in Geld.
Denn die Aktie verbrieft ja z.B. auch ein Stimmrecht, ein Teilnahme-, Rede und Fragerecht auf der Hauptversammlung, ein Klagerecht gegen die Gesellschaft, wenn sie mich in meinen AktionÀrsrechten verletzt, einen Anspruch auf anteilige Auszahlung eines Liquidationserlöses, eines Verkaufserlöses oder der Dividenden sowie der Anspruch auf Erhalt von Bezugsrechten, z.B. bei einer Kapitalerhöhung. Daher die konkrete Lieferpflicht der Aktie. Von der kann, wenn sie beim Kauf der Aktie an der Börse vereinbart wurde, nicht mehr nachtrÀglich abgewichen werden.
❌ Ulli Z.
Sebastian
Ok, verstanden. Gut erklÀrt. Was ich erzÀhlte geht dann wohl nur bei Commodities.
Auch bei Commodities gibt es an den Börsen regelmĂ€ĂŸig Lieferpflichten, wenn es die Ware real gibt. SchweinehĂ€lften, Holz, Weizen, Rohöl, Silber, Gold gibt es ja nun mal real, und deshalb muss auch das an den MĂ€rkten real geliefert werden zum vereinbarten Termin am vereinbarten Ort. Und wehe, Du verspekulierst Dich an den Commodity-MĂ€rkten!
Das geschah im FrĂŒhjahr 2020 bei Rohöl.
Der Rohölpreis auf Termin April 2020 in den USA sank im MĂ€rz auf sage und schreibe 0,00 Dollar. Es gab scheinbar "Öl geschenkt". Da gab es dann Investoren, die dachten es sei doch eine fantastische Idee, Öl zu kaufen zum Preis von Null. Diese Idee hatten aber zu viele Spekulanten auf einmal. Klingt ja auch sehr verfĂŒhrerisch, nicht wahr?

Sie kauften gleich mehrere Millionen Liter Rohöl auf Termin, natĂŒrlich nicht in der Absicht es abzunehmen, sondern es wieder zu verkaufen, wenn der Preis steigt.

Was geschah dann? Der Preis fĂŒr 139 Liter (1 Barrel) Rohöl stĂŒrzte wegen dieser Fehlspekulation auf steigenden Ölpreis an der Börse in den USA (Sorte Texas Intermediate) senkrecht durch die Nullinie ins Negative! Er lag zum Liefertermin bei Minus 41 Dollar! Und wehe, Du konntest die 41 Dollar nicht bezahlen, und im Anschluß das Öl in Cushing/Texas einliefern! Dann wurde das Öl auf Deine Kosten beschafft und nach Chushing/Texas gebracht, und dann kamen zu den -41 Dollar noch die Beschaffungs- Transport- und Lagerkosten obendrauf. Und wehe , der Ölpresi war mittlerweile wieder auf +50 Dollar gestiegen (da steht er jetzt) dann hĂ€tte Dich die Spekulation in Öl 91 $ je Barrel zuzĂŒglich satter Beschaffungs- Transport- und Lagerkosten gekostet, ohne einen einzigen Liter Öl in Empfang nehmen zu können. Ein Millionenschaden fĂŒr die ÖlkĂ€ufer, die glaubten, an der Börse gĂ€be es etwas geschenkt.

In diesem Fall wird die Lieferpflicht zum Problem fĂŒr den VerkĂ€ufer des Öls. Die Abnehmer dagegen freuten sich, sie bekamen das Öl geschenkt, und noch 41 Dollar je Barrel obendrauf dafĂŒr, dass sie in Cushing/Texas mit dem Tanklaster vorfuhren und das schwarze Gold abholten.
Klar, dass die auf vertragsgerechte Lieferung und Auszahlung der NegativprÀmie strikt beharrten!

NatĂŒrlick könnte sich KĂ€ufer und VerkĂ€ufer abstimmen und vereinbaren, dass man sich in der Mitte trifft, also z.B. bei 70 Dollar/Barrel. Das geschieht auch in 95% der FĂ€lle. Nur in 5% wird real geliefert. Aber es gibt eben dass Recht zur Lieferung, und die Pflicht zur Abnahme.
Sebastian
Ist es nicht eher so:
Person A schließt einen Terminkontrakt, der ihm ermöglicht zu einem zukĂŒnftigen Zeitpunkt fĂŒr 0 $ ein Barrel Öl zu kaufen (A wettet auf steigende Preise).
Person B willigt ein, zu diesem zukĂŒnftigen Zeitpunkt an A das Öl fĂŒr die 0$ zu verkaufen, (bzw. ihm zu ermöglichen fĂŒr 0$ an ein Ölfass zu kommen.) B wettet auf noch weiter fallende Preise.

Variante 1: Der Marktpreis liegt zum Lieferzeitpunkt bei z.B. +20$:
Dann muss A so gestellt werden, als ob er fĂŒr 0$ das Öl bekĂ€me. B zahlt an A 20$ und A kann die 20$ nehmen und dafĂŒr am Markt das eine Fass Öl kaufen. A steht also am Ende so da: Geld +20$-20$=+-0$, und ein Ölfass in der Hand, also genau so wie vereinbart. Wenn A sich kein Ölfass kauft, dann nimmt er die 20$ von B und ist zufrieden.

Variante 2: Der Marktpreis liegt zum Lieferzeitpunkt bei z.B. bei -41$.
Person A soll nun so gestellt werden, dass er 0$ ausgibt, und ein Fass Öl hat. Das geht so: A zahlt an B 41$. Wenn A jetzt auch noch loslĂ€uft und sein Ölfass fĂŒr -41$ am Markt kauft, dann bekommt er am Markt sein Fass + 41$ zugesteckt.
Am Ende steht A so da, wie es mal vereinbart war: Er hat ein Fass Öl und -41$+41$=0$ ausgegeben. 
Wenn A nur spekuliert hat und gar kein physischen Öl kaufen will, dann ist er nur die 41$ losgeworden und das wars.

Ich kenne diese Spekulation so vom Kakaomarkt, gehe aber davon aus, dass es bei Öl genauso lĂ€uft.
Sebastian
❌ Ulli Z.
Auch bei Commodities gibt es an den Börsen regelmĂ€ĂŸig Lieferpflichten, wenn es die Ware real gibt. SchweinehĂ€lften, Holz, Weizen, Rohöl, Silber, Gold gibt es ja nun mal real, und deshalb muss auch das an den MĂ€rkten real geliefert werden zum vereinbarten Termin am vereinbarten Ort. Und wehe, Du verspekulierst Dich an den Commodity-MĂ€rkten! Das geschah im FrĂŒhjahr 2020 bei Rohöl. Der Rohölpreis auf Termin April 2020 in den USA sank im MĂ€rz auf sage und schreibe 0,00 Dollar. Es gab scheinbar "Öl geschenkt". Da gab es dann Investoren, die dachten es sei doch eine fantastische Idee, Öl zu kaufen zum Preis von Null. Diese Idee hatten aber zu viele Spekulanten auf einmal. Klingt ja auch sehr verfĂŒhrerisch, nicht wahr? Sie kauften gleich mehrere Millionen Liter Rohöl auf Termin, natĂŒrlich nicht in der Absicht es abzunehmen, sondern es wieder zu verkaufen, wenn der Preis steigt. Was geschah dann? Der Preis fĂŒr 139 Liter (1 Barrel) Rohöl stĂŒrzte wegen dieser Fehlspekulation auf steigenden Ölpreis an der Börse in den USA (Sorte Texas Intermediate) senkrecht durch die Nullinie ins Negative! Er lag zum Liefertermin bei Minus 41 Dollar! Und wehe, Du konntest die 41 Dollar nicht bezahlen, und im Anschluß das Öl in Cushing/Texas einliefern! Dann wurde das Öl auf Deine Kosten beschafft und nach Chushing/Texas gebracht, und dann kamen zu den -41 Dollar noch die Beschaffungs- Transport- und Lagerkosten obendrauf. Und wehe , der Ölpresi war mittlerweile wieder auf +50 Dollar gestiegen (da steht er jetzt) dann hĂ€tte Dich die Spekulation in Öl 91 $ je Barrel zuzĂŒglich satter Beschaffungs- Transport- und Lagerkosten gekostet, ohne einen einzigen Liter Öl in Empfang nehmen zu können. Ein Millionenschaden fĂŒr die ÖlkĂ€ufer, die glaubten, an der Börse gĂ€be es etwas geschenkt. In diesem Fall wird die Lieferpflicht zum Problem fĂŒr den VerkĂ€ufer des Öls. Die Abnehmer dagegen freuten sich, sie bekamen das Öl geschenkt, und noch 41 Dollar je Barrel obendrauf dafĂŒr, dass sie in Cushing/Texas mit dem Tanklaster vorfuhren und das schwarze Gold abholten. Klar, dass die auf vertragsgerechte Lieferung und Auszahlung der NegativprĂ€mie strikt beharrten! NatĂŒrlick könnte sich KĂ€ufer und VerkĂ€ufer abstimmen und vereinbaren, dass man sich in der Mitte trifft, also z.B. bei 70 Dollar/Barrel. Das geschieht auch in 95% der FĂ€lle. Nur in 5% wird real geliefert. Aber es gibt eben dass Recht zur Lieferung, und die Pflicht zur Abnahme.
Habe vergessen auf Reply zu drĂŒcken. Wenn du magst kannst du ja noch auf meine oben stehende AW eingehen.
Sebastian
Jedenfalls ist es in dem von mir beschriebenen Fall möglich, dass nur Geld als Ausgleichszahlung fließt, aber kein Mensch das Öl tatsĂ€chlich kauft.
Auf dem Kakaomarkt fĂŒhrt das dazu, dass das Handelsvolumen in Terminkontrakten viel höher ist, als die tatsĂ€chliche Erntemenge. Das liegt daran, weil die meisten Marktteilnehmer nur spekulieren und den Kakao gar nicht gebrauchen können. Es geht ihnen nur um die Ausgleichzahlungen der Wette = Differenz zwischen vereinbartem Preis und Marktpreis.
Claudi
Die „großen“ kaufen keine Aktien, sondern „wetten“ auf fallende oder steigende Kurse. Um diese „Wetten“ ĂŒber fallende gamestop Aktien zu stören, haben Kleinanleger in Massen die gamestop Aktie gekauft (damit der Kurs steigt und die großen viel Geld verlieren) Kurz erklĂ€rt...
Leider falsch erklĂ€rt! Klar haben die "Großen" Aktien verkauft - aber Aktien, die ihnen nicht gehörten, sondern die nur gegen eine LeihgebĂŒhr fĂŒr eine bestimmte Zeit geliehen waren, also sog. LeerverkĂ€ufe getĂ€tigt.
Jetzt wollen die Verleiher ihre Aktien wiederhaben, aber der Preis ist nicht gefallen, sondern gestiegen und die "Großen" mĂŒssen nun um jeden Preis Aktien kaufen, um sie den "Verleihern" zurĂŒckgeben zu können. Das treibt den Kurs weiter nach oben.
Etwas lÀnger erklÀrt, aber manche Sachverhalte kann man nicht kurz erklÀren, weil es sonst nichts wird mit der ErklÀrung...