Ein paar noch lose Gedanken zur "Boomerfrage". (Aufgenommen während ich andern Kram am Rechner gemacht habe 😉)

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Robby T.
Ich möchte meine Heimat zurück, und es ist mir vollkommen wurscht, ob mir dabei ein Boomer oder ein Millennial zur Seite steht...hier geht es um mehr...vielleicht um alles. Danke Martin.
Peter V
Ich verstehe unter "Boomer" nicht die Generation, sondern eine Geisteshaltung (die recht stark mit der Generation korrelliert). Boomerismus zeichnet sich aus, durch Oberflächlichkeit (gegen den Islam zu sein weil er Transen nicht mag -> damit wird augfeinmal ein "Rechter" zum Verteidiger linker Ideen usw., ähnlich mit "Antifas sind die wahren Faschisten" -> Boomer versucht, der wahre Linke zu sein und hilft so dem Feind). Der Boomer ist mit einem dummen aufklärerisch-egalitären Weltbild aufgewachsen und merkt nicht, dass das das Problem ist, sondern will es gegen den Islam usw verteidigen. (Die Elite hat ja sicher nicht vor, dass wir konservative Mohammedaner werden.). Außerdem sind Boomer sehr personenbezogen, sie sagen gerne so blöde Sachen wie "Du weißt garnicht, wie gut rs dir geht" und sind besessen davon, linke "Heuchelei" aufzuzeigen (also implizit selber der bessere Linke zu sein). Als würde ein Linker aufhören links zu sein, wenn ein Pöbelboomer ihm zeigt, dass er widersprüchlich zu seiner Ideologie handelt... Linke sind fundamental verlogen und sie lieben Doppelmoral usw. Das ist ihr Konzept. Die Oberflächlichkeit und Personenbezogenheit des Boomers macht ihn oft auch sehr hedonistisch, er glaubt, die zu verteidigende Europäische Kultur bestünde aus Bier, Schweinefleisch und vorehelichem Geschlechtsverkehr. Ich sehe also die Kritik am (geistigen) Boomerismus als sehr wichtig an!
Du sagst: Außerdem sind Boomer sehr personenbezogen, sie sagen gerne so blöde Sachen wie "Du weißt garnicht, wie gut es dir geht" würde ich nie sagen. Ich wäre froh wenn deine Ansicht Boomer ist keine Generation sondern eine Geisteshaltung stimmen würde. Denn dann wäre ich keiner. Ich kann mit Leuten die ständig herumprozen was sie angeblich geleistet haben auch nichts anfangen. Ich sag immer :" Alter ist kein privileg, alt werden wir alle."
Wir leben im jetzt, und haben das selbe Ziel. Das ist doch das worum es geht. Leider gibt es ältere Leute die meinen weil sie älter sind, können sie jüngeren mit Arroganz und besserwisserisch begegnen. Aber die gibt es umgekehrt bei jüngeren auch. Mir fehlt das miteinander. Keiner ist besser als der andere.
Anne_,S Funk
... wobei es in traditionellen (konservativen) Gesellschaften durchaus eine Hierarchie zwischen Alt und Jung gibt. Dieser Jugendkult ist eine neue Erscheinung.
Ich halte davon nichts. Dieses gejammer :" Ich bin da und da geboren, ich hatte es wegen dies und dem schlecht " nervt mich auch. Meine Güte, mehreren ging es schlecht aus verschiedenen Gründen. Auch später geborenen. Muss ja nicht mit Krieg zu tun haben. Aber unser Fokus sollte doch sein: gemeinsam für die Zukunft.
Niemand ist besser,nicht ältere und nicht jüngere. Wenn mir jemand dass Gefühl gibt er steht über mir weil er früher geboren wurde,werde ich auch bös. Alter ist kein privileg. Egal welches!
Vielen lieben Dank
Anne_,S Funk
Kilic widerspricht. Er sagt auf seinem Kanal genau das Gegenteil. Streitgespräch Sellner - Kilic?
Gute Idee! Man sollte bei der Boomer-Kritik nicht überziehen und konstruktiv bleiben. Am Ende muss es um Kritik am Liberalismus und Konsumismus gehen.
Ulli Z.
Es gibt ja da noch die Generation Y, die Generation Z und die "Generation Golf", also die, die als sie geboren wurden (ca. um das Jahr 1973 ff.) im bzw. mit dem VW Golf als Familienauto aufwuchsen.

Diese haben eine Welt kennengelernt, in der Weichwaschmittel (Vernell), duftender Kaffee (Jacobs Krönung) und Waschpulver (Persil) die abendliche Fernsehlandschaft prägte, und die gelebte Umwelt. Alles wurde soft, weich, angenehm, warm, behaglich und komfortabel (Golf). Es knatterte und zog nicht mehr, es war auch nicht mehr dreckig oder unfertig, mühsam oder schroff, sondern alles, von der Erziehung bis zum Fernsehabend plätscherte seicht, milchig, diffus vor sich hin.

Migranten wurden wahrgenommen als Betreiber einer italienischen Eisdiele, eines Dönerladens, man ging zum "Griechen" oder zum "Jugoslawen" essen, am Arbeitsplatz machten sie sauber oder räumten den Dreck weg. In der Schule waren es einzelne Kinder, die etwas zurückblieben, aber mit denen ging es eigentlich, so lange sie nicht als Gruppe oder wie es bei uns hieß "Bande" auftraten, ungefährlich weil zahlenmäßig überschaubar, die meisten passten sich an und wer das nicht tat war eben "draußen".
Warum diese Generation nicht auf die Barrikaden ging, alles umstürzen wollte wie die RAF-Revoluzzer,oder gegen die, die diese weiche Schaumwelt fabrizierten, mit Gewalt rebellierten, weil die "unser schönes Land kaputtmachen" ist klar: es gab keinen Anlaß. Alles schien auf einen immerwährend langsam weiter ansteigenden Wohlstand hinzudeuten, von dem man mehr abbekommen konnte wenn man eben NICHT rebellierte.
Zwar gab es linke Ideale, aber die ließen sich doch besser realisieren, in dem man sich brav anpasste, und im Job, in der eigenen Struktur ganz langsam, sozusagen evolutionär "alles immer besser" machte ("to make the world a better place").
Das war der "lange Marsch durch die Institutionen". und mit 50 (da ist die "Generation Golf" jetzt) rebelliert man nicht mehr, sondern versucht zu bewahren und abzusichern was man erreicht hat.

Man kann der "Generation Golf" schwer einen fundierten Vorwurf machen, dass sie gegen eine Welt, die friedlicher, freundlicher, wohlhabender und komfortabler kaum noch hätte sein können, in jungen Jahren nicht aufbegehrten. Klimaalarmismus, Waldsterben, Bevölkerungsexplosion in der 3. Welt und damit einhergehender Asylantenzustrom von sonstwoher, kombiniert mit der Konfrontation zwischen den Weltmächten waren auch damals durchaus Thema in den Gazetten. Aber es war nicht dramatisch, hier, vor Ort spürbar. Und wenn es Probleme gab war man der Überzeugung, der Staat habe das alles im Griff, und werde schon das Nötige tun, um die Bürger zu schützen.
Dass Massenimmigration und vor allem illegale Asylimmigration unterbunden werden muss, weil es kein Problem löst sondern nur ein neues, größeres schafft war vom Bundeskanzler bis zum Dorfbürgermeister parteiübergreifender und gesellschaftlicher Konsens, und mußte daher nicht debattiert werden. Parteien wie die Republikaner oder die NPD hielt man für aus der Zeit gefallen, überflüssig und das gute Konsens-Klima störend, denn es gab ja die CDU/CSU, und rechts von ihr war, wie FJS zu sagen pflegte, die Wand. Die Grünen hielt man für eine Zeiterscheinung, zerstritten, unprofessionell, weltfremd, die mit zunehmend wachsendem Bewußtsein für Umweltschutz in allen Parteien ihren Sinn verlieren und wieder verschwinden würde.
Im Fernsehen gab es noch freie Debatte, zwar meist nach 23 Uhr, aber es gab sie. Vor 23 Uhr war seichte Unterhaltung angesagt, und nicht Indoktrination.
Edith🇦🇹
Jetzt hast mich aber mißverstanden. Ich rede nicht von Kindern. Wir sind beim Erwachsenenthema.
Schon klar. Die Ablehnung von Hierarchien zieht sich allerdings durch sämtliche Bereiche: Lehrer, die nur noch Lernbegleiter sein sollen, Fremde, die den Einheimischen gleichgestellt werden usw.
Peter V
Ich verstehe unter "Boomer" nicht die Generation, sondern eine Geisteshaltung (die recht stark mit der Generation korrelliert). Boomerismus zeichnet sich aus, durch Oberflächlichkeit (gegen den Islam zu sein weil er Transen nicht mag -> damit wird augfeinmal ein "Rechter" zum Verteidiger linker Ideen usw., ähnlich mit "Antifas sind die wahren Faschisten" -> Boomer versucht, der wahre Linke zu sein und hilft so dem Feind). Der Boomer ist mit einem dummen aufklärerisch-egalitären Weltbild aufgewachsen und merkt nicht, dass das das Problem ist, sondern will es gegen den Islam usw verteidigen. (Die Elite hat ja sicher nicht vor, dass wir konservative Mohammedaner werden.). Außerdem sind Boomer sehr personenbezogen, sie sagen gerne so blöde Sachen wie "Du weißt garnicht, wie gut rs dir geht" und sind besessen davon, linke "Heuchelei" aufzuzeigen (also implizit selber der bessere Linke zu sein). Als würde ein Linker aufhören links zu sein, wenn ein Pöbelboomer ihm zeigt, dass er widersprüchlich zu seiner Ideologie handelt... Linke sind fundamental verlogen und sie lieben Doppelmoral usw. Das ist ihr Konzept. Die Oberflächlichkeit und Personenbezogenheit des Boomers macht ihn oft auch sehr hedonistisch, er glaubt, die zu verteidigende Europäische Kultur bestünde aus Bier, Schweinefleisch und vorehelichem Geschlechtsverkehr. Ich sehe also die Kritik am (geistigen) Boomerismus als sehr wichtig an!
Martin scheut sich vermutlich aus taktischen Gründen auf die Liberalen (den Boomergeist) zu sehr draufzuhauen, die Kritik von Mohler und Co. ist aber fundiert und IMHO auch wichtig, selbst für Teil-Liberale, deswegen sollte die auch geäussert werden, aber ohne gutwillige Boomer zu demotivieren.
Ulli Z.
Es gibt ja da noch die Generation Y, die Generation Z und die "Generation Golf", also die, die als sie geboren wurden (ca. um das Jahr 1973 ff.) im bzw. mit dem VW Golf als Familienauto aufwuchsen. Diese haben eine Welt kennengelernt, in der Weichwaschmittel (Vernell), duftender Kaffee (Jacobs Krönung) und Waschpulver (Persil) die abendliche Fernsehlandschaft prägte, und die gelebte Umwelt. Alles wurde soft, weich, angenehm, warm, behaglich und komfortabel (Golf). Es knatterte und zog nicht mehr, es war auch nicht mehr dreckig oder unfertig, mühsam oder schroff, sondern alles, von der Erziehung bis zum Fernsehabend plätscherte seicht, milchig, diffus vor sich hin. Migranten wurden wahrgenommen als Betreiber einer italienischen Eisdiele, eines Dönerladens, man ging zum "Griechen" oder zum "Jugoslawen" essen, am Arbeitsplatz machten sie sauber oder räumten den Dreck weg. In der Schule waren es einzelne Kinder, die etwas zurückblieben, aber mit denen ging es eigentlich, so lange sie nicht als Gruppe oder wie es bei uns hieß "Bande" auftraten, ungefährlich weil zahlenmäßig überschaubar, die meisten passten sich an und wer das nicht tat war eben "draußen". Warum diese Generation nicht auf die Barrikaden ging, alles umstürzen wollte wie die RAF-Revoluzzer,oder gegen die, die diese weiche Schaumwelt fabrizierten, mit Gewalt rebellierten, weil die "unser schönes Land kaputtmachen" ist klar: es gab keinen Anlaß. Alles schien auf einen immerwährend langsam weiter ansteigenden Wohlstand hinzudeuten, von dem man mehr abbekommen konnte wenn man eben NICHT rebellierte. Zwar gab es linke Ideale, aber die ließen sich doch besser realisieren, in dem man sich brav anpasste, und im Job, in der eigenen Struktur ganz langsam, sozusagen evolutionär "alles immer besser" machte ("to make the world a better place"). Das war der "lange Marsch durch die Institutionen". und mit 50 (da ist die "Generation Golf" jetzt) rebelliert man nicht mehr, sondern versucht zu bewahren und abzusichern was man erreicht hat. Man kann der "Generation Golf" schwer einen fundierten Vorwurf machen, dass sie gegen eine Welt, die friedlicher, freundlicher, wohlhabender und komfortabler kaum noch hätte sein können, in jungen Jahren nicht aufbegehrten. Klimaalarmismus, Waldsterben, Bevölkerungsexplosion in der 3. Welt und damit einhergehender Asylantenzustrom von sonstwoher, kombiniert mit der Konfrontation zwischen den Weltmächten waren auch damals durchaus Thema in den Gazetten. Aber es war nicht dramatisch, hier, vor Ort spürbar. Und wenn es Probleme gab war man der Überzeugung, der Staat habe das alles im Griff, und werde schon das Nötige tun, um die Bürger zu schützen. Dass Massenimmigration und vor allem illegale Asylimmigration unterbunden werden muss, weil es kein Problem löst sondern nur ein neues, größeres schafft war vom Bundeskanzler bis zum Dorfbürgermeister parteiübergreifender und gesellschaftlicher Konsens, und mußte daher nicht debattiert werden. Parteien wie die Republikaner oder die NPD hielt man für aus der Zeit gefallen, überflüssig und das gute Konsens-Klima störend, denn es gab ja die CDU/CSU, und rechts von ihr war, wie FJS zu sagen pflegte, die Wand. Die Grünen hielt man für eine Zeiterscheinung, zerstritten, unprofessionell, weltfremd, die mit zunehmend wachsendem Bewußtsein für Umweltschutz in allen Parteien ihren Sinn verlieren und wieder verschwinden würde. Im Fernsehen gab es noch freie Debatte, zwar meist nach 23 Uhr, aber es gab sie. Vor 23 Uhr war seichte Unterhaltung angesagt, und nicht Indoktrination.
Interessante Punkte
Ulli Z.
Es gibt ja da noch die Generation Y, die Generation Z und die "Generation Golf", also die, die als sie geboren wurden (ca. um das Jahr 1973 ff.) im bzw. mit dem VW Golf als Familienauto aufwuchsen. Diese haben eine Welt kennengelernt, in der Weichwaschmittel (Vernell), duftender Kaffee (Jacobs Krönung) und Waschpulver (Persil) die abendliche Fernsehlandschaft prägte, und die gelebte Umwelt. Alles wurde soft, weich, angenehm, warm, behaglich und komfortabel (Golf). Es knatterte und zog nicht mehr, es war auch nicht mehr dreckig oder unfertig, mühsam oder schroff, sondern alles, von der Erziehung bis zum Fernsehabend plätscherte seicht, milchig, diffus vor sich hin. Migranten wurden wahrgenommen als Betreiber einer italienischen Eisdiele, eines Dönerladens, man ging zum "Griechen" oder zum "Jugoslawen" essen, am Arbeitsplatz machten sie sauber oder räumten den Dreck weg. In der Schule waren es einzelne Kinder, die etwas zurückblieben, aber mit denen ging es eigentlich, so lange sie nicht als Gruppe oder wie es bei uns hieß "Bande" auftraten, ungefährlich weil zahlenmäßig überschaubar, die meisten passten sich an und wer das nicht tat war eben "draußen". Warum diese Generation nicht auf die Barrikaden ging, alles umstürzen wollte wie die RAF-Revoluzzer,oder gegen die, die diese weiche Schaumwelt fabrizierten, mit Gewalt rebellierten, weil die "unser schönes Land kaputtmachen" ist klar: es gab keinen Anlaß. Alles schien auf einen immerwährend langsam weiter ansteigenden Wohlstand hinzudeuten, von dem man mehr abbekommen konnte wenn man eben NICHT rebellierte. Zwar gab es linke Ideale, aber die ließen sich doch besser realisieren, in dem man sich brav anpasste, und im Job, in der eigenen Struktur ganz langsam, sozusagen evolutionär "alles immer besser" machte ("to make the world a better place"). Das war der "lange Marsch durch die Institutionen". und mit 50 (da ist die "Generation Golf" jetzt) rebelliert man nicht mehr, sondern versucht zu bewahren und abzusichern was man erreicht hat. Man kann der "Generation Golf" schwer einen fundierten Vorwurf machen, dass sie gegen eine Welt, die friedlicher, freundlicher, wohlhabender und komfortabler kaum noch hätte sein können, in jungen Jahren nicht aufbegehrten. Klimaalarmismus, Waldsterben, Bevölkerungsexplosion in der 3. Welt und damit einhergehender Asylantenzustrom von sonstwoher, kombiniert mit der Konfrontation zwischen den Weltmächten waren auch damals durchaus Thema in den Gazetten. Aber es war nicht dramatisch, hier, vor Ort spürbar. Und wenn es Probleme gab war man der Überzeugung, der Staat habe das alles im Griff, und werde schon das Nötige tun, um die Bürger zu schützen. Dass Massenimmigration und vor allem illegale Asylimmigration unterbunden werden muss, weil es kein Problem löst sondern nur ein neues, größeres schafft war vom Bundeskanzler bis zum Dorfbürgermeister parteiübergreifender und gesellschaftlicher Konsens, und mußte daher nicht debattiert werden. Parteien wie die Republikaner oder die NPD hielt man für aus der Zeit gefallen, überflüssig und das gute Konsens-Klima störend, denn es gab ja die CDU/CSU, und rechts von ihr war, wie FJS zu sagen pflegte, die Wand. Die Grünen hielt man für eine Zeiterscheinung, zerstritten, unprofessionell, weltfremd, die mit zunehmend wachsendem Bewußtsein für Umweltschutz in allen Parteien ihren Sinn verlieren und wieder verschwinden würde. Im Fernsehen gab es noch freie Debatte, zwar meist nach 23 Uhr, aber es gab sie. Vor 23 Uhr war seichte Unterhaltung angesagt, und nicht Indoktrination.
Perfekt beschrieben 👍🏻😂🙋🏼‍♂️
Ulli Z.
Es gibt ja da noch die Generation Y, die Generation Z und die "Generation Golf", also die, die als sie geboren wurden (ca. um das Jahr 1973 ff.) im bzw. mit dem VW Golf als Familienauto aufwuchsen. Diese haben eine Welt kennengelernt, in der Weichwaschmittel (Vernell), duftender Kaffee (Jacobs Krönung) und Waschpulver (Persil) die abendliche Fernsehlandschaft prägte, und die gelebte Umwelt. Alles wurde soft, weich, angenehm, warm, behaglich und komfortabel (Golf). Es knatterte und zog nicht mehr, es war auch nicht mehr dreckig oder unfertig, mühsam oder schroff, sondern alles, von der Erziehung bis zum Fernsehabend plätscherte seicht, milchig, diffus vor sich hin. Migranten wurden wahrgenommen als Betreiber einer italienischen Eisdiele, eines Dönerladens, man ging zum "Griechen" oder zum "Jugoslawen" essen, am Arbeitsplatz machten sie sauber oder räumten den Dreck weg. In der Schule waren es einzelne Kinder, die etwas zurückblieben, aber mit denen ging es eigentlich, so lange sie nicht als Gruppe oder wie es bei uns hieß "Bande" auftraten, ungefährlich weil zahlenmäßig überschaubar, die meisten passten sich an und wer das nicht tat war eben "draußen". Warum diese Generation nicht auf die Barrikaden ging, alles umstürzen wollte wie die RAF-Revoluzzer,oder gegen die, die diese weiche Schaumwelt fabrizierten, mit Gewalt rebellierten, weil die "unser schönes Land kaputtmachen" ist klar: es gab keinen Anlaß. Alles schien auf einen immerwährend langsam weiter ansteigenden Wohlstand hinzudeuten, von dem man mehr abbekommen konnte wenn man eben NICHT rebellierte. Zwar gab es linke Ideale, aber die ließen sich doch besser realisieren, in dem man sich brav anpasste, und im Job, in der eigenen Struktur ganz langsam, sozusagen evolutionär "alles immer besser" machte ("to make the world a better place"). Das war der "lange Marsch durch die Institutionen". und mit 50 (da ist die "Generation Golf" jetzt) rebelliert man nicht mehr, sondern versucht zu bewahren und abzusichern was man erreicht hat. Man kann der "Generation Golf" schwer einen fundierten Vorwurf machen, dass sie gegen eine Welt, die friedlicher, freundlicher, wohlhabender und komfortabler kaum noch hätte sein können, in jungen Jahren nicht aufbegehrten. Klimaalarmismus, Waldsterben, Bevölkerungsexplosion in der 3. Welt und damit einhergehender Asylantenzustrom von sonstwoher, kombiniert mit der Konfrontation zwischen den Weltmächten waren auch damals durchaus Thema in den Gazetten. Aber es war nicht dramatisch, hier, vor Ort spürbar. Und wenn es Probleme gab war man der Überzeugung, der Staat habe das alles im Griff, und werde schon das Nötige tun, um die Bürger zu schützen. Dass Massenimmigration und vor allem illegale Asylimmigration unterbunden werden muss, weil es kein Problem löst sondern nur ein neues, größeres schafft war vom Bundeskanzler bis zum Dorfbürgermeister parteiübergreifender und gesellschaftlicher Konsens, und mußte daher nicht debattiert werden. Parteien wie die Republikaner oder die NPD hielt man für aus der Zeit gefallen, überflüssig und das gute Konsens-Klima störend, denn es gab ja die CDU/CSU, und rechts von ihr war, wie FJS zu sagen pflegte, die Wand. Die Grünen hielt man für eine Zeiterscheinung, zerstritten, unprofessionell, weltfremd, die mit zunehmend wachsendem Bewußtsein für Umweltschutz in allen Parteien ihren Sinn verlieren und wieder verschwinden würde. Im Fernsehen gab es noch freie Debatte, zwar meist nach 23 Uhr, aber es gab sie. Vor 23 Uhr war seichte Unterhaltung angesagt, und nicht Indoktrination.
Kann ich das weiterverwenden?
Würde es gerne in meine telegram Gruppe tun.
Ulli Z.
Es gibt ja da noch die Generation Y, die Generation Z und die "Generation Golf", also die, die als sie geboren wurden (ca. um das Jahr 1973 ff.) im bzw. mit dem VW Golf als Familienauto aufwuchsen. Diese haben eine Welt kennengelernt, in der Weichwaschmittel (Vernell), duftender Kaffee (Jacobs Krönung) und Waschpulver (Persil) die abendliche Fernsehlandschaft prägte, und die gelebte Umwelt. Alles wurde soft, weich, angenehm, warm, behaglich und komfortabel (Golf). Es knatterte und zog nicht mehr, es war auch nicht mehr dreckig oder unfertig, mühsam oder schroff, sondern alles, von der Erziehung bis zum Fernsehabend plätscherte seicht, milchig, diffus vor sich hin. Migranten wurden wahrgenommen als Betreiber einer italienischen Eisdiele, eines Dönerladens, man ging zum "Griechen" oder zum "Jugoslawen" essen, am Arbeitsplatz machten sie sauber oder räumten den Dreck weg. In der Schule waren es einzelne Kinder, die etwas zurückblieben, aber mit denen ging es eigentlich, so lange sie nicht als Gruppe oder wie es bei uns hieß "Bande" auftraten, ungefährlich weil zahlenmäßig überschaubar, die meisten passten sich an und wer das nicht tat war eben "draußen". Warum diese Generation nicht auf die Barrikaden ging, alles umstürzen wollte wie die RAF-Revoluzzer,oder gegen die, die diese weiche Schaumwelt fabrizierten, mit Gewalt rebellierten, weil die "unser schönes Land kaputtmachen" ist klar: es gab keinen Anlaß. Alles schien auf einen immerwährend langsam weiter ansteigenden Wohlstand hinzudeuten, von dem man mehr abbekommen konnte wenn man eben NICHT rebellierte. Zwar gab es linke Ideale, aber die ließen sich doch besser realisieren, in dem man sich brav anpasste, und im Job, in der eigenen Struktur ganz langsam, sozusagen evolutionär "alles immer besser" machte ("to make the world a better place"). Das war der "lange Marsch durch die Institutionen". und mit 50 (da ist die "Generation Golf" jetzt) rebelliert man nicht mehr, sondern versucht zu bewahren und abzusichern was man erreicht hat. Man kann der "Generation Golf" schwer einen fundierten Vorwurf machen, dass sie gegen eine Welt, die friedlicher, freundlicher, wohlhabender und komfortabler kaum noch hätte sein können, in jungen Jahren nicht aufbegehrten. Klimaalarmismus, Waldsterben, Bevölkerungsexplosion in der 3. Welt und damit einhergehender Asylantenzustrom von sonstwoher, kombiniert mit der Konfrontation zwischen den Weltmächten waren auch damals durchaus Thema in den Gazetten. Aber es war nicht dramatisch, hier, vor Ort spürbar. Und wenn es Probleme gab war man der Überzeugung, der Staat habe das alles im Griff, und werde schon das Nötige tun, um die Bürger zu schützen. Dass Massenimmigration und vor allem illegale Asylimmigration unterbunden werden muss, weil es kein Problem löst sondern nur ein neues, größeres schafft war vom Bundeskanzler bis zum Dorfbürgermeister parteiübergreifender und gesellschaftlicher Konsens, und mußte daher nicht debattiert werden. Parteien wie die Republikaner oder die NPD hielt man für aus der Zeit gefallen, überflüssig und das gute Konsens-Klima störend, denn es gab ja die CDU/CSU, und rechts von ihr war, wie FJS zu sagen pflegte, die Wand. Die Grünen hielt man für eine Zeiterscheinung, zerstritten, unprofessionell, weltfremd, die mit zunehmend wachsendem Bewußtsein für Umweltschutz in allen Parteien ihren Sinn verlieren und wieder verschwinden würde. Im Fernsehen gab es noch freie Debatte, zwar meist nach 23 Uhr, aber es gab sie. Vor 23 Uhr war seichte Unterhaltung angesagt, und nicht Indoktrination.
Wobei ich sagen muss,Golf fand ich schon immer kacke und rebellieren tu ich heute immer noch🤗.